Sonntag, 25. Januar 2015

Kurvige Frauen haben schlauere Kinder?

Wieder geht ein Thema durch den Blätterwald - Stillende Frauen mit einem Kurven bekommen klügere Kinder.

Was steckt dahinter? Forscher an der Uni Pittsburgh haben festgestellt, dass sich gerade in den Fettdepots am Po und den Hüften das wertvolle DHA anreichert.

Wenn nun also beim Stillen der Körper die Fettreserven angreift, löst er dabei die DHA Depots auf und diese sind wichtig für das Hirnwachstums des Säuglings.

Wie üblich, sind solche Forschungsergebnisse mit Vorsicht zu genießen und die Berichterstattung in diversen Medien wohl eher mit einem Augenzwinkern zu betrachten.

Hier die Link zu diversen Berichten:

Deutsch:
http://www.netmoms.de/nachrichten/dicke-hintern-schlaue-kinder-studie-beweist-zusammenhang-115125/

http://www.huffingtonpost.de/2015/01/20/intelligenz-kinder-dicke-frauen_n_6507854.html

http://www.frauenzimmer.de/cms/kinderstube/intelligenz-vererben-dicker-hintern-schlauer-nachwuchs-44b55-beed-15-2185342.html

http://www.bild.de/ratgeber/2015/menschliche-entwicklung/frauen-mit-dickem-po-haben-schlauere-kinder-39484304.bild.html

http://www.focus.de/gesundheit/baby/schwangerschaft/dicker-hintern-cleverer-nachwuchs-us-forscher-sicher-dicke-frauen-bekommen-schlauere-babys_id_4426379.html

http://madonna.oe24.at/thema/Kurvige-Frauen-haben-schlauere-Kinder/173497926

Englisch:

http://www.watoday.com.au/lifestyle/life/better-babies-why-women-evolved-curves-20150119-12te72.html

http://www.news.com.au/technology/science/we-like-big-butts-and-we-now-know-why-scientists-unravel-age-old-mystery/story-fnjwl2dr-1227188848607

http://www.parentdish.co.uk/2015/01/19/fat-on-your-bum-makes-your-baby-brainy-say-scientists/

Dienstag, 6. Januar 2015

"Beratung ohne Auftrag ist Einmischung"

Diesen Grundsatz habe ich schon ganz zu Beginn meiner Ausbildung zur ÖAFS-Stillberaterin gelernt - und verinnerlicht.

Denn gerade wenn man seine Ausbildung begonnen hat, ist man euphorisch und möchte sein Wissen auch anbringen, anderen helfen.

Blöd nur, wenn dann die Leute das nicht wollen. Dabei ist es ganz einfach: Was Du nicht willst, dass man Dir tu - das füg auch keinen andrem zu.

Wer kann es schon leiden, wenn er oder sie ungefragt mit Ratschlägen (da steckt auch irgendwie das Wort "Schläge" drinnen ...) und Tipps "beglückt" wird?

Gerade bei jungen Müttern und ihren Müttern bzw. Schwiegermüttern kommt es genau aus diesem Grund öfters zu Spannungen, Missverständnissen - ja sogar Streit.

Die nun frisch gebackenen Großmütter wollen helfen - indem sie ihr (oft mühsam) gewonnenes Wissen weitergeben. Das hat jedoch gleich 2 Haken:

1) Oftmals entspricht das Wissen nicht mehr wirklich den aktuellen Erkenntnissen der Wissenschaft. Denn - Hand aufs Herz - werden wir als Großmütter uns erst einmal einlesen, bevor wir Tipps geben? Nein.
Wir werden auch ganz einfach unsere Erfahrungen und Erlebnisse weitergeben - mit der Intention der Mutter zu helfen.

2) Da kommen wir zu Punkt 2: Beratung ohne Auftrag ist Einmischung. Punkt. Das ist einfach so.
Und ein häufiger Satz mit dem Erzählungen beginnen ist "immer muss sie sich einmischen ..."
Vielleicht könnt Ihr auch besser damit leben, wenn Ihr Euch vor Augen führt, dass der Kern der Einmischung ja lediglich ein Hilfsangebot ist. Wissensweitergabe von Generation zu Generation.

Es gilt hierbei für beide Seiten - Mütter und Großmütter - ein wenig mehr Fingerspitzengefühl zu zeigen.
Junge Mütter sind in einem Hormonrausch. Da kann schon ein unbedachtes Wort ganz viele Emotionen auslösen! Bitte auf schon bekannte Reizworte achten und diese Klippen umschiffen.
Großmütter hören auch gerne mal ein "Danke" und mal sollte ihre Hilfe und Unterstützung nicht als selbstverständlich ansehen!

Großmütter: Eure Hilfe ist wichtig, wahre Unterstützung wird gerne angenommen. Aber bitte erkundigt Euch vorher, womit ihr wirklich helfen könnt. Denn oftmals will eine junge Mutter ihr Kind gar nicht hergeben, empfindet es als belastend, wenn die Oma das Kind zum Spaziergang fortführt - "damit die Mutter sich ausruhen kann". Die kann aber einstweilen nicht ruhig sein - ihr Kind ist nicht da! Alle Instinkte und Hormonspiegel schlagen Alarm.

Vielleicht hilft es der jungen Mutter mehr, wenn man ihr das Kind lässt - dafür aber z. B. Wäsche bügelt, Essen bringt (vorher fragen, was gewünscht wird - ein würziges Gulasch kann schon mal zu kräftig gewürzt sein), Gartenarbeit übernimmt. Ein gemeinsamer Spaziergang im Anschluss wäre dabei ein schöner Kompromiss.

Gesteht den Müttern die Freiheit und Autonomie ein, die Euch damals vielleicht leider nicht zugestanden wurde.

Und wenn Ihr Ratschläge geben wollt, dann fragt vorher, ob die Mutter ein Rat will. Wenn sie es nicht wünscht, dann akzeptiert das bitte. Wenn sie ihn sich anhört, aber nicht umsetzt, dann akzeptiert das bitte.

Mütter: Nehmt Hilfe an - es ist kein Zeichen von Schwäche. Es ist der Grund, warum Frauen auch noch nach der Menopause so lange leben. Damit sie bei der "Aufzucht" der Kinder mithelfen können.

Sprecht offen an, was ihr braucht. Klärt Eure Mütter und Schwiegermütter auf, was in Sachen Stillen die neuesten Erkenntnisse sind. Aber mit Takt und Höflichkeit und greift dabei nicht sofort ihre damaligen Ernährungs- und Erziehungsmethoden an. Akzeptiert bitte, dass man früher Dinge anders sah und machte. Es galten andere Wissensstände und andere Werte.

Eure Mütter und Schwiegermütter haben seinerzeit nicht die Unterstützung gehabt, die Ihr heute in Anspruch nehmen könnt. Daher sind da oftmals auch viele unaufgearbeitete Stillgeschichten dabei. Sprecht sie darauf an, lasst Euch von Ihnen erzählen, wie es damals war. Hört wertfrei zu!
Ein "ich hätte mein Kind nie hergegeben in der Nacht" mag einen zwar in den Sinn schießen und über die Lippen wollen. Aber damals hatte man oftmals gar nicht die Chance zu widersprechen.

Gerne könnt Ihr Euch auch gemeinsam von einer ÖAFS-Stillberaterin beraten lassen! Wir beraten natürlich auch gerne interessierte Großeltern, Väter und andere Familienmitglieder.

In diesem Sinne - den einen sei geraten, mal nicht überall ihren Senf dazu zugeben, den anderen, ihre Ohren auch mal auf Durchzug zu stellen.